Die höchsten der Gefühle

 

Wer Barbara und Peter Strassnig besucht, muss weit in den Nordosten von Sankt Bartholomä, an die äußerste Gemeindegrenze. Erfahrungen mit Grenzen anderer Art machen die beiden Seelenverwandten, wie sie sich selbst bezeichnen, seit 2004 in den Alpen und in den Bergwelten Afrikas und Südamerikas. Ihr bislang größtes Aben-
teuer war heuer die Besteigung des 7546 Meter hohen Mustagh Ata im Pamir-Gebirge. Die Vorbereitungen dauerten mehr als zwei Jahre, denn jenseits von 7.000 Metern müssen sowohl Ausrü-
stung als auch Kondition auf einem Top-Niveau sein.

 

„In solchen Höhen werden sogar die einfachsten Handgriffe wie das Anziehen in der Früh zu einer enormen Anstrengung”, weiß Peter Strassnig und seine Frau ergänzt: „Der Sauerstoffanteil beträgt dort oben etwa 35 Prozent von dem, was wir hier gewohnt sind. Es ist als ob man den ganzen Tag nur durch einen Strohhalm atmet.“ Kommen dann noch bis zu 28 Kilo Rückengepäck und 30 Minusgrade dazu, wird selbst ein technisch relativ einfacher Berg wie der Mustagh Ata zu einer großen Herausforderung. Ein Kraftakt, der sich ausgezahlt hat: Zumal die beiden als einzige Teilnehmer der vierwöchigen Expedition die Gipfeletappe auf Tourenschiern zurückgelegt haben, war für sie der Rückweg vom Gipfel ins Basislager eine einzigartige Neuschnee-Abfahrt über mehr als 3.000 Höhenmeter.

 

Auf die Frage nach dem besonderen Reiz solcher Extremtouren antworten die beiden Jaritzberger: „Die Gefühle und Glücksmomente, die mit solchen Grenzerfahrungen verbunden sind, lassen sich kaum beschreiben.“ Auch die 2009 geborene Tochter Sophie durfte mit ihren Eltern schon Höhenluft schnuppern, zum Beispiel auf dem 4.164 Meter hohen Breithorn (Foto) im schweizerischen Wallis unweit des berühmten Matterhorns.