Andreas und Elfriede Brettenthaler

3 Millionen Eier und 5.000 Kilo Kümmel

 

Liköre, Edelbrände, Essig, Käferbohnen, Knabberkerne, Honig und Gewürze – der Brachenbauer könnte allein schon eine halbe Bauernecke bestücken. Zudem liefert der Hof auch noch mehr als drei Millionen Eier.

 

Begonnen hat die Erfolgsgeschichte der Marke „Brachenbauer“ mit Essig in der Bauernecke des alten Hitzendorfer Spar-Marktes. Andreas Brettenthaler vulgo Brachenbauer wählte für seine Essige eine rechteckige Flaschenform. Sein kreativer Schwager, der Grafiker Reinhard Frewein, gestaltete dazu elegante Etiketten. „Wir haben die Bauernecken beliefert, weil wir einfach keine Zeit hatten, selbst auf den Bauernmarkt nach Graz zu fahren“, erinnert sich Andreas Brettenthaler, einer der letzten Vollerwerbs-Landwirte von Sankt Bartholomä. Vom Brachenbauer gibt’s nicht nur Saures sondern auch Geistiges aus der Flasche. Gebrannt wird mittlerweile schon in der dritten Generation. Edelbrände von Kriecherl, Williamsbirne, Zwetschke, Apfel, Lärcherl, Zirbe erfreuen sich bei Kennern großer Beliebtheit und wurden auch schon bei Verkostungen prämiert.

 

Im Jahr 2010 wagten Andreas und Elfriede Brettenthaler die größte Investition in der Geschichte des Hofes, und zwar die Umstellung von Milchwirtschaft auf die Bodenhaltung von Legehennen. Für die 9.930 Hühner wurde ein neues Stallgebäude mit automatischer Fütterung und Entmistung errichtet. Die Jahresproduktion beläuft sich auf mehr als 3 Millionen Eier. Der Stückpreis – also jener Betrag, den der Bauer pro Ei bekommt – schwankt übers Jahr je nach Nachfrage um rund 30 Prozent. Allerdings auf einem Niveau zwischen 7 und 10 Cent. Nur zum Vergleich: Im Lebensmittelhandel kostet ein Hühnerei aus Bodenhaltung in der Güteklasse A etwa das Vierfache, nämlich zwischen 30 und 40 Cent. „Die meisten Eier werden übrigens nicht vor Ostern gekauft“, verrät Andreas Brettenthaler, „sondern im Advent, wegen der vielen Kekse und Süßigkeiten.“

 

Der bislang letzte Markt, auf dem sich der Brachenbauer einen Namen gemacht hat, ist jener der Gewürze. Vor drei Jahren wurde mit der Produktion von Kümmel begonnen, mittlerweile werden auf den 3–4 Hektar Anbaufläche mehr als 5 Tonnen geerntet, von denen der Großteil unter dem Namen „Kotány“ österreichweit in den Lebensmittelhandel geht. Natürlich ist der Brachenbauer-Kümmel auch in der Glasdose in regionalen Genussläden erhältlich.