Barbara und Martin Fürpass bei der Kernöl-Prämierung mit Landesrat Hans Seitinger und Landwirtschaftskammer-Vizepräsidentin Maria Pein.
Bereits zum dritten mal in folge erhielt das Kernöl der Familie Fürpass die begehrte Landesauszeichnung.

Ganzjährig frisch gespresstes Kernöl

 

Martin und Barbara Fürpass verzichten beim Kürbisanbau komplett auf chemische Unkraut- und Schädlingsbekämpfung. Ihr Kernöl wurde 2018 zum dritten Mal vom Land Steiermark prämiert.

 

Das aus dem Steirischen Ölkürbis (lateinisch: Cucurbita pepo varietas styriaca) gewonnene grün-rötliche Speiseöl ist das Ergebnis einer Leistungskette, bei der es auf die Zuverlässigkeit aller Mitwirkenden ankommt. „Jedes Getreide ist einfacher anzubauen als der Kürbis“, sagt Martin Fürpass, der es mit seinem Kernöl heuer schon zum dritten Mal – als einziger Betrieb in Sankt Bartholomä – zur Landesauszeichnung gebracht hat.

 

Schon als Martin und Barbara Fürpass (vulgo Hubengax) vor zehn Jahren mit dem Anbau von Ölkürbissen begonnen haben, ging es ihnen um höchstmögliche Qualität. Unkraut und Schädlinge sind nicht die einzigen Gefahren, mit denen ein Kernöl-Bauer rechnen muss. Zwischen Aussaat und Abfüllung liegen Dutzende möglicher Fehlerquellen, die sich auf Aroma und Geschmack des Endprodukts auswirken können.

 

Auch wenn es während des Sommers keine Hagelschäden gibt, birgt die Ernte Anfang September gleich das nächste Risiko: Regnet es in der Zeit zwischen dem Zusammenschieben (in Reihen ausrichten) der Kürbisse und dem Dreschen, können einzelne Früchte zu faulen beginnen und nicht mehr von der Maschine verarbeitet werden – die wertvollen Kerne gehen bereits auf dem Feld verloren. Auch das Waschen und das Trocknen sollte möglichst bald nach dem Trennen der Kerne vom Fruchtfleisch erfolgen. Nach dem Trocknen werden die Kerne, die dann nur noch sechs Prozent Restfeuchte enthalten, gesackt und bei konstanter Temperatur eingelagert. Die Familie Fürpass nutzt die lange Lagerfähigkeit der Kerne (bis zu zwei Jahre) dazu, um ihren Kunden ganzjährig frisch gepresstes Öl anzubieten.

 

Das heißt: Es werden jeden Monat einige Säcke mit Kernen zur Ölmühle gebracht, wo sie gemahlen, gesalzen, geröstet und schließlich gepresst werden. Barbara Fürpass, selbst zertifizierte Kernöl-Verkosterin: „Von der Dauer der Röstung hängt viel ab. Das Öl muss einen kräftigen Kernton mitbringen, am Gaumen elegant und schlank bleiben und darf keinesfalls ins Schmalzige abgleiten.“ Auch die Farbe sollte nicht nur den typischen dunkelgrünen Ton aufweisen, sondern gegen das Licht rötlich schimmern. Das prämierte Kernöl der Familie Fürpass ist ab Hof zu beziehen.
(1 Liter 17 Euro, ½ Liter 9 Euro)