Feuerwehr ist auch eine Lebensschule

 

Die Freiwillige Feuerwehr St. Oswald–St. Bartholomä leistet mehr als 11.000 ehrenamtliche Stunden pro Jahr und freut sich über jugendlichen Zuspruch.

 

Erst seit der Eröffnung des neuen Rüsthauses 2008 hat auch unsere Gemeinde eine „eigene“ Feuerwehr. Bis dahin war Sankt Bartholomä in einem Löschverband mit dem benachbarten Sankt Oswald, wo die Feuerwehr auf eine lange Tradition zurückblickt: Die vergilbte Gründungsurkunde datiert vom 12. Februar 1905.

 

Obwohl nur ein Zehntel der 70 bis 100 Einsätze pro Jahr Brandeinsätze sind, nimmt dieser Anteil statistisch zu. HBI Johann Steinwender, seit 2001 Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Sankt Oswald, weiß auch warum: „Trotz oder vielleicht sogar wegen der vielen Sicherheitsvorkehrungen sind heutzutage viele Menschen mit den Gefahren, die von Hitze, offenem Feuer oder Elektrogeräten ausgehen, nicht mehr vertraut. Das führt zu Sorglosigkeit und in manchen Fällen dann auch zu Bränden, im schlimmsten Fall sogar mit Todesfolge durch die Rauchgasentwicklung.“

 

Wenn jemand über den Notruf 122 in der Landesleitzentrale Lebring landet und von dort ein Alarm ausgelöst wird, ist unsere Feuerwehr manchmal so schnell, dass sich sogar der unweit des Rüsthauses beheimatete Kommandant gehörig sputen muss: „Wenn alles optimal läuft, schaffe ich es nicht ins erste Auto – denn das fährt schon nach drei, vier Minuten aus.“ Leider sieht es mit der Tagesbereitschaft unter der Woche weniger gut aus, weil die meisten Feuerwehrleute beruflich anderenorts tätig sind. Ein Zustand, den es zu verbessern gilt. Der Kommandant nimmt sich kein Blatt vor den Mund: „Es wäre in aller Interesse, künftig neu aufzunehmende Gemeindemitarbeiter zur Verstärkung der Tagesbereitschaft zu verpflichten“. Mit dem Engagement seiner Mannschaft, zu der auch drei Frauen zählen, ist Johann Steinwender im Großen und Ganzen zufrieden. „Klar, auch wir haben mehr und weniger aktive Mitglieder. Es kommt halt immer darauf an, wie wichtig einem eine Sache ist. Eines zeigt sich deutlich: Wer beruflich erfolgreich ist, ist auch ein guter Feuerwehrmann – und umgekehrt“, weiß der Kommandant.

 

Dass die Feuerwehr auch eine Lebensschule ist, wissen die Eltern jener 13 Jugendlichen zwischen 10 und 15 Jahren, die derzeit in Ausbildung stehen. Hans Steinwender: „Die Buben und Mädchen lernen bei uns viel, was ihnen später im Beruf zugute kommt – vor allem Teamgeist und Sozialkompetenz. Sie entwickeln Talente und und lernen voneinander.“ Im gemeinsamen Jugendlager werden daher unter den Nachwuchs-Feuerwehrleuten auch viele neue Freundschaften geschlossen.